Konzeptstudie: Multiple Energievorteile durch innovative Klärschlammverwertung

Optimale Nutzung der Anlagen und anfallende Wärmeenergie mit CO2 Handelsvorteil.

Derzeit wird im Zentralklärwerk Lübeck der Klärschlamm unter Zugabe von Branntkalk  entwässert und anschließend landwirtschaftlich verwertet. Die Verwertung erfolgt natürlich nach AbfKlärV-Klärschlammverordnung, beinhaltet aber grundsätzlich folgende Nachteile: Die Zugabe von Branntkalk, der aus dem Harz herantransportiert wird, verursacht beim Brand und Transport CO2-Emissionen und die landwirtschaftliche Ausbringung von Kalk und Klärschlamm in Mecklenburg- Vorpommern verursacht Transporte und damit CO2-Emissionen.Die landwirtschaftlich genutzten Böden werden mit Schadstoffen belastet.

Ganzjährige Klärschlammentwässerung

Zur Erarbeitung alternativer Lösungen haben wir den Auftrag für ein Klärschlammkonzept erhalten, in dem wir folgende Entsorgung vorsahen: Eine ganzjährige Klärschlammentwässerung. Vornehmlich im Sommer erfolgt die Trocknung des Klärschlammes auf dem Zentralklärwerksgelände u.a. mit der Abwärme der Blockheizkraftwerke vom Zentralklärwerk und Heizkraftwerk Posener Straße.

Bereitstellung der Wärmeenergie

Die Verbrennung des zwischengelagerten getrockneten Klärschlamms erfolgt im Winter in einer Monoverbrennung mit Verstromung. Ein Teil der frei werdenden Wärmeenergie im Winter kann in das Fernwärmenetz bereitgestellt werden.

Vorteile dieses Verfahrens:

  • Vorhandene Anlagen und bereits anfallende Wärmeenergie können optimal genutzt werden. Neben der Produktion von Strom ist zudem im Winter eine Lieferung von Wärme aus erneuerbarer Energie ins Fernwärmenetz möglich.
  • Branntkalk und Transporte entfallen.
  • Aus anfallenden Aschen kann Phosphor, ein endlicher Stoff, der als Dünger erforderlich ist, recycelt werden. Die Recycling-Verfahren sind z. Zt. noch intensiv in Entwicklung. Die Asche stellt nur einen geringen Volumenanteil dar und könnte zwischengelagert werden, bis das Phosphor-Recycling technisch und wirtschaftlich effizienter durchgeführt werden kann.
  • Es ergibt sich ein CO2 Handelsvorteil.