Energieinfrastruktur und Energiemanagement auf dem ZKW Lübeck

Gemeinsam mit der Entsorgungsbetriebe Lübeck GmbH entwickelte KLT-Consult eine neuartige Energie-Beschaffungsstrategie in Form eines Bilanzkreises.

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) betreiben im Stadtgebiet Lübeck eine Vielzahl von Anlagen der Abwasserentsorgung und Abfallbeseitigung. Dem jährlichen Strombedarf des Unternehmens von ca. 20 Millionen kWh steht eine Eigenerzeugung von Strom aus regenerativen Energieträgern in etwa gleichem Umfang gegenüber.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von über 50 %

Neben dem Strom kommt der Wärmeversorgung eine häufig unterschätzte Bedeutung zu, insbesondere weil Kläranlagen großen Wärmebedarf haben und weil beim Betrieb von Blockheizkraftwerken naturgemäß die Produktion von Strom und Wärme gleichzeitig erfolgt. Aus technischen Gründen sowie aufgrund der jeweiligen Erzeuger-/Abnehmersituation ist die weitgehende Eigennutzung sowohl des Stroms als auch der Wärme am Standort häufig nur bedingt möglich. Sie ist jedoch gerade bei der Elektrizität wegen der in den letzten Jahren stark gestiegenen Diskrepanz zwischen Bezugs- und Erlöspreisen wirtschaftlich hoch interessant. Hier konnten in Lübeck verschiedene Ansätze zur Optimierung erfolgreich umgesetzt werden.

Am Beispiel des Zentralklärwerks als größtem einzelnen Erzeuger und Verbraucher werden die im Rahmen eines integrierten Masterplanes realisierten Maßnahmen vorgestellt. Parallel zu den technischen Entwicklungen konnte zu Beginn des Jahres 2011 ein maßgebender positiver Schritt beim Thema Strombeschaffung getan werden. Die EBL haben sowohl ihre Erzeugungs- als auch die Abnahmestellen in einem Bilanzkreis zusammengefasst. Eine entscheidende Besonderheit liegt in der Struktur des Bilanzkreises mit einem Gesamtanteil an erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien von über 50 %, wodurch die Pflicht zur Abgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz durch den Endverbraucher entfällt.